Unsere Gemeinde

Am Fuß der schönen bayrischen Rhön liegt Mellrichstadt, im zum Biosphärenreservat Rhön gehörenden Streutal.  Nicht weit entfernt befindet sich die ehemalige Residenzstadt Meiningen mit ihrem überregional bekannten Theater. Wir sind ein lebendiger Schulstandort nicht nur mit Grund-, Mittel-, und Realschule. Mit dem Martin-Pollich-Gymnasium befindet sich ein naturwissenschaftliches und musisches Gymnasium am Ort. Seit 2016 gibt es in Mellrichstadt auch eine Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber, die von einem Solidaritätsteam betreut wird, in dem sich viele evangelische und katholische Christen zusammenfinden. Die beiden Seniorenheime bieten vielen älteren Menschen eine Heimat, die von uns und der katholischen Kirchengemeinde geistlich versorgt werden. Unsere Kirchengemeinde ist nach Bad Neustadt/Saale, Bad Königshofen und Ostheim eine der 4 größeren Kirchengemeinden des Dekanats Bad Neustadt/Saale. Zum kleinstädtisch geprägten Mellrichstadt gehören auch die evangelischen Christen in den Orten Stockheim, Oberstreu, Mittelstreu, Frickenhausen und Wechterswinkel. Die Gemeinde besteht momentan aus 1768 Gemeindegliedern. Zentrum des Gemeindelebens ist die 1933 erbaute und 2002 künstlerisch umgestaltete und sanierte Gustav-Adolf-Kirche.

Unsere Gemeinde ist im Vergleich mit traditionellen evangelischen Gemeinden im Rhön-Grabfeld-Kreis eher eine junge Gemeinde. Wohl gab es in der Reformationszeit einige evangelische Christen in Mellrichstadt. Aber diese wurden in der Zeit der Gegenreformation, wie an anderen Orten auch, gezwungen, unseren Ort wieder zu verlassen. Mitte und Ende des 19. Jahrhunderts ließen sich allerdings im Zuge der Errichtung der Bahnlinie Erfurt –  Schweinfurt evangelische Bauarbeiter und Bahnarbeiter aus Thüringen hier nieder. Sie bildeten den Grundstock einer ersten, noch kleinen, evangelischen Filialgemeinde, die geistlich zunächst von Mühlfeld aus betreut wurde. Am 2. Advent 1882 wurde der erste Gottesdienst im heutigen Gebäude der Verwaltungsgemeinschaft gefeiert, in einem alten Getreidespeicher. Nachdem der 1. Weltkrieg, und die Inflation 1923 das Ersparte der noch kleinen Gemeinde wieder zunichtemachte, gelang es durch die Mithilfe vieler evangelischer Geschwistergemeinden (in unseren Kirchenfenstern im Kirchenschiff schön dokumentiert) aber auch durch die Unterstützung des Gustav-Adolf-Diasporawerkes, die deshalb auch so benannte Gustav-Adolf-Kirche zu errichten.

Nach der Katastrophe des 2. Weltkrieges ließen sich sehr viele Vertriebene und Geflüchtete in Mellrichstadt nieder. Viele von ihnen waren evangelische Christen. So wuchs gerade in dieser Zeit die inzwischen selbstständig gewordene Kirchengemeinde rasch und in großem Ausmaß. Auch die ehemalige Garnison der Bundeswehr mit der Hainberg-Kaserne führte viele Menschen in unsere Gemeinde. Manche nur vorübergehend, aber nicht wenige fanden auch hier eine dauerhafte Heimat. 1969 gründeten wir unseren Kindergarten am Hainberg. Inzwischen ist daraus ein „Haus der Kinder“ geworden, mit 150 Betreuungsplätzen im Kinderkrippen-, Kindergarten und Kinderhortbereich. Unsere Gemeinde mauserte sich zu einem kleinen mittelständischen Betrieb mit ca. 20 Arbeitsplätzen. Ein besonderes Ereignis war sicherlich der Mauerfall und die Wiedervereinigung 1990. Wiederum wuchs hierdurch unsere Gemeinde. Die ehemalige Grenzlage zur innerdeutschen führte uns auch nicht christlich sozialisierte Menschen zu. Immer wieder haben wir eindrucksvolle Erwachsenentaufen im sonntäglichen Gottesdienst. In den frühen 90er Jahren kamen nochmals sehr viele Menschen in unsere Gemeinde. Wir schätzen die aus Russland zu uns gekommenen Gemeindeglieder sehr, und wir wurden vielen dabei auch zu einer neuen Heimat. Ungefähr 400 unserer Gemeindeglieder kamen auf diese Weise zu uns. So verstehen wir uns für das ganze Gemeindegebiet als eine Kirchengemeinde, die sehr hilfreiche Angebote macht, damit Familien die Herausforderungen ihres Alltags bestehen können.

Wir feiern unsere Gottesdienste nach den jeweils neusten liturgischen Vorgaben unserer lutherischen Landeskirche in Bayern und achten dabei auf kirchenmusikalischem Anspruch und Ästhetik. Gelebte und lebendige Ökumene ist uns wichtig. Längst schon sind wir im Gemeindeleben und in unseren Gottesdiensten nicht mehr „unter uns“. Und wir haben dadurch auch sehr gewonnen. Jeder und jede ist willkommen. Zum Gottesdienst, aber auch zur Mitarbeit. Schauen Sie sich doch mal auf unserer Homepage um. Vielleicht finden Sie etwas, was ihre Neugier weckt. Wir freuen uns auf Sie, denn zu unserer Geschichte gehört nun einmal, dass liebe Menschen plötzlich einfach da sind und sich einbringen möchten - zur Freude aller.